Wiedereröffnung und Konsolidierung (1953–1963)

Mit der Rückgabe an die Bundesrepublik wurde die Bibliotheca Hertziana zu einem Institut der Max-Planck-Gesellschaft, der Nachfolgeorganisation der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Sie erhielt ihren ursprünglichen Namen zurück, und die kulturwissenschaftliche Abteilung wurde aufgelöst. Die offizielle Wiedereröffnung des nun als "Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut)" bezeichneten Forschungsinstituts fand am 21. Oktober 1953 statt. Der neue Direktor Franz Graf Wolff Metternich (1893–1973), der als ehemaliger Leiter des Wissenschafts-Referats in der Kulturabteilung des Auswärtigen Amts aktiv an der Restitution der Hertziana mitgewirkt hatte, ermöglichte als respektierter und erfahrener Diplomat die relativ zügige Reintegration des Instituts in die wissenschaftliche Gemeinschaft Roms. 1956 wurden Ludwig Schudt als Leiter der Bibliothek und Heinrich Mathias Schwarz als Referent der neu eingerichteten Unterabteilung für die Süditalienforschung in den Kreis der Wissenschaftlichen Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft aufgenommen. Die Einrichtung der Fotothek als eigene Abteilung mit einem inzwischen knapp 50.000 Fotografien umfassenden Bestand führte zur weiteren Vergrößerung des Instituts.

Die erste Generation der Wissenschaftler widmete sich insbesondere der römischen Sakral- und Profanbaukunst des 15. bis 18. Jahrhunderts. Die Ergebnisse der in jenen Jahren im Mittelpunkt der Forschung stehenden quellengestützten Bauforschung fand international Beachtung. Auch die frühchristlich-mittelalterliche Monumentalmalerei Roms wurde in verschiedenen Studien erforscht. Das neu eingerichtete "Süditalien-Referat" widmete sich der Erforschung der süditalienischen Architektur des Mittelalters. Es blieb bis 1977 bestehen.

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