Skulptur in Spanien um 1500
Dr. Johannes Röll
Die Skulptur in Spanien um 1500 steht unter vielfältigen Einflüssen von Tradition und Innovation, die sowohl stilistische Differenzen und Entwicklungen betreffen als auch typologische und ikonographische Verstetigungen oder Neuerungen. Die Verfügbarkeit und traditionelle Verwendung unterschiedlicher Materialien wie Stein, Marmor, Holz, Ton, Elfenbein, Bronze oder Edelmetall und die daraus resultierenden Möglichkeiten für die Aufgaben des Bildhauers sowohl im sakralen als auch im profanen Bereich stellen in den Jahrzehnten um 1500 die verschiedensten Werke in einen gemeinsamen künstlerischen Kontext.
Aus dem umfangreichen Themenkomplex von Farbigkeit und Materialität der Skulptur wurden bislang einzelne Aspekte genauer untersucht (RSA Boston 2016 und Chicago 2017). Der Typologie von Grabmonumenten, die zwischen lokalen Strukturen und italienischen Neuerungen entstehen, wurden zwei Aufsätze gewidmet, in denen auch die spezifische Rolle der jeweiligen Auftraggeber und deren mutmaßliche Intention untersucht wird (2014, 2019). Weitere Untersuchungen gelten dem veristischen Christusbild sowie der Wechselbeziehung zwischen Skulptur und anderen künstlerischen Gattungen.