Sammlung Vincitorio
Francesco Vincitorio (1921–1992) wirkte nach einem Kunststudium als Journalist und Kunstkritiker. 1968 gründete er die Zeitschrift NAC, Notiziario Arte Contemporanea (1974–1985), und arbeitete für L'Espresso, daneben war er auch an der Organisation von Ausstellungen beteiligt. 1978 gründete er das Archivio di Documentazione Arti visive, das sich heute im MACRO-Gebäude in der Via Nizza in Rom befindet. Von 1984 bis 1991 schrieb er für La Stampa und arbeitete mit verschiedenen RAI-Kolumnen zusammen. Vor seinem Tod schenkte er der Bibliotheca Hertziana seine persönliche Bibliothek mit rund 15.000 Kunstbänden. Darunter befinden sich viele Bücher mit persönlichen Widmungen sowie heute seltene Publikationen von Galerien und Künstler*innen („graue Literatur“). Derzeit wird die Sammlung wissenschaftlich untersucht und an einem System zur Kennzeichnung der Bände aus seinem Nachlass gearbeitet.
Cm-BAR 1540-5791 raro V
Emilio Vedova (1919–2006) war ein italienischer Maler des Informel. Erstmals beteiligte sich Vedova 1947 an der Biennale von Venedig gemeinsam mit mehreren Mitgliedern der Gruppe Corrente. 1955 war er dann Teilnehmer der documenta 1 und 1959 erneut Teilnehmer der documenta 2 in Kassel. 1960, als dieser Katalog mit einem Nachwort von Werner Haftmann (1912–1999) erschien, erhielt er den Großen Preis der Biennale von Venedig.
Cm-VED 100-5601 raro V
Domenico “Mimmo” Jodice (*1934) war von 1970 bis 1996 Professor an der Accademia di Belle Arti di Napoli. Jodice arbeitete seit den 1960er Jahren in Italien mit Vertretern unterschiedlicher Kunstrichtungen, wie Pop Art, Arte Povera oder Fluxus zusammen und wurde erst mit 30 Jahren professioneller Fotograf. Wie in diesem Katalog mit Fotografien von Neapel und seinen Bewohner*innen für eine Ausstellung im Istituto Italiano di Cultura in Paris beschäftigt sich Jodice mit der Darstellung italienischer und mediterraner Städte und Landschaften, die er ausschließlich in schwarz-weiß fotografiert.
Cm-IOD 3305-5821 raro V
Zum Nachlass von Vincitorio gehören auch einige Publikationen, die eher in die Gattung der Künstlerbücher gehören, wie dieser Katalog einer Ausstellung von Lidia Firpo in der Galleria dei Greci in Rom. Ihre kleinformatigen Drucke sind auf Gaze zu einer Art Leporello montiert. Die in Alessandria geborene Künstlerin, die seit 1968 in diversen Galerien ausgestellt hatte, lebte zum Zeitpunkt der Ausstellung in Rom. Ihr Interesse an der Poesie zeigt sich in ihrer Zusammenarbeit mit der römischen Buchhandlung L’Oca, an deren Stelle nach ihrer Schließung 1979 mit ihrer Mitwirkung eine „bottega della poesia“ mit dem Namen L'Ocapoesia gegründet wurde. Im selben Jahr wirkte sie auch an einer Nummer der Zeitschrift North. Laboratorio internazionale di sperimentazione poetica, visiva, intermedia mit.
Cm-FIR 5960-5820 raro IV