Kunstbesitz
Die Bibliotheca Hertziana verfügt über eine Sammlung von Kunstgegenständen und historischen Möbeln, die großenteils zur Ausstattung des Palazzo Zuccari gehörten, als dieser nach dem Tod der Institutsgründerin Henriette Hertz 1913 in den Besitz der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (heute Max-Planck-Gesellschaft) überging. Die meisten Stücke wurden von Henriette Hertz selbst mit Unterstützung ihrer Agenten, u.a. Jean-Paul Richter, im späten 19. Jahrhundert antiquarisch erworben. Neben Einrichtungsgegenständen beinhaltet die Sammlung auch Porzellan, Tafelsilber, Keramikobjekte, Wandteppiche sowie eine Reihe von Gemälden, Skulpturen und Antiken.
Unter den Gemälden sei hervorgehoben die Polidoro da Caravaggio zugeschriebene Gewölbedekoration mit Szenen aus der altrömischen Geschichte, die ursprünglich für die Villa Lante auf dem Gianicolo geschaffen wurde. Zum Kunstbesitz gehört auch ein Selbstbildnis Federico Zuccaris, welches den Maler im Gespräch mit Benedetto Busini vor einem Modell der Florentiner Domkuppel zeigt.
Unter den Einrichtungsgegenständen, die mit dem Kauf des Palazzo Stroganoff in den Besitz der Max-Planck-Gesellschaft übergingen, findet sich neben verschiedenen Gemälden auch ein kompletter Satz von handbemalten Ledertapeten mit Goldprägung, die um 1725 im flämischen Raum entstanden sind.
Der Kunstbesitz der Hertziana umfasst zudem eine nicht unbedeutende Sammlung rund 2000 druckgraphischen Blättern und knapp 300 Zeichnungen, von denen viele aus dem Nachlass des ersten Institutsdirektors Ernst Steinmann stammen. Von besonderem Interesse ist eine Serie von fast 100 handgezeichneten Veduten Roms und der römischen Campagna aus den 1780er Jahren. Sie werden Felice Giani zugeschrieben und gehen auf Zeichnungen des Malers Franz Caucig zurück. Bemerkenswert ist zudem eine Serie von seltenen Stichen des 16. Jahrhunderts nach Kompositionen Michelangelos, darunter mehrere aus der Werkstatt Antonio Salamancas. Alle Werke der Graphiksammlung sind über das Graphikportal des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte einsehbar.
Auch die Datenbank der Fotothek enthält Katalogeinträge und Abbildungen zu den Sammlungsstücken (Suchbegriff "Hertziana Kunstbesitz").