Naturkatastrophen
Beschreibungen von Katastrophen (Erdbeben, Vulkanausbrüche, Überschwemmungen), sind sowohl eine eigenständige Literaturgattung, wie auch Teil von Chroniken, Stadtbeschreibungen und naturkundlichen Werken. Sie sind in der Bibliothek an unterschiedlichen Stellen aufgestellt und etwa mit den Schlagworten „Eruption“, „Erdbeben“, „Hochwasser“ und „Überschwemmung“ in Verbindung mit dem Namen der Stadt oder Region suchbar.
Insbesondere der Vesuv und seine Ausbrüche sind Gegenstand zahlreicher, teilweise illustrierter Publikationen, die sich häufig auch geologischen und anderen naturwissenschaftlichen Aspekten widmen. Diese Publikationen sind in einer Auswahl in der Online-Ausstellung Buchausbrüche zu konsultieren.
Zf 8400-4260 raro VI
Die Campi Phlegraei des Kunstsammlers und Vulkanforschers Sir William Hamilton (1730–1803) zählen zu den bekanntesten Aufzeichnungen aus dem 18. Jahrhundert über den Vesuv und dessen Umgebung. Als britischer Diplomat am Hof des Königreichs Neapel erstattete er der Royal Society in London über seine Beobachtungen Bericht. Für die Publikation ließ er von dem Künstler Pietro Fabris (1740–1792) Gouachen der Vulkanlandschaften und Gesteine anfertigen. Hamiltons Werk verdeutlicht einerseits die Wahrnehmung des Vulkans als Naturschauspiel und andererseits die Hinwendung zur Geologie als Wissenschaft. Aus dem Exemplar der Bibliotheca Hertziana sind im Rahmen eines systematischen Diebstahls Mitte der 1990er Jahre mehrere Tafeln entwendet worden, was den Wert der Illustrationen als Sammelstücke verdeutlicht.
Be 3430-3760 raro IX
Diese Publikation zum Vesuv scheint nur auf Deutsch erschienen zu sein und der Verfasser der Einleitung ist wohl identisch mit dem als Übersetzer genannten Christian Friedrich Haller. Dieser beruft sich wesentlich auf die Amtsschreiben des „wackeren und verständigen Syndicus“ von Torre del Greco, in denen der Bürgermeister zwischen dem 22. Oktober und 12. November 1822 das Verhalten des Vulkans, die Begleiterscheinungen, die Überschwemmungen durch Regenfälle und die Folgen für die Bevölkerung beschreibt. Es folgt der Bericht eines Geistlichen der Österreichischen Armee, der am 23. Oktober bei Persano in den Ascheregen geriet. Abschließend verweist Haller auf die Ähnlichkeit zu dem von Plinius beschriebenen Ausbruch von 79 und fügt die Analyse der Asche an. Das Buch wurde mit 3 Tafeln illustriert, von denen im Exemplar der Bibliotheca Hertziana nur eine erhalten ist.
Be 4015-4231 raro IV
Das Erdbeben vom 6. April 2009 in den Abruzzen, durch das so viele bedeutende Denkmäler in dieser Region schwere Schäden erlitten hatten oder ganz zerstört wurden, ließ das 1983 erschienene Werk Abruzzen und Molise. Kunst und Geschichte von Otto Lehmann-Brockhaus (1909–1999), zunächst Bibliothekar und später Direktor der Bibliotheca Hertziana, an Bedeutung gewinnen. Aus diesem Grund wurde von der Bibliothek unmittelbar nach dem Erdbeben eine neue elektronische Ausgabe dieser Publikation erstellt. Diese stellt den Text im WEB 2.0 mit zusätzlichen Bildern, Bibliographie und Information zu den Denkmälern, sowie dem Zugang über google-Karten zur Verfügung.
Be 3820-5830
Be 3820-5830/a raro V
Per B 200-5372/23 raro