Naturwissenschaften

Einen Sammelschwerpunkt bilden Werke der Botanik, Zoologie und der Technikgeschichte, deren Illustrationen unabdingbar für das Verständnis und die Entwicklung der jeweiligen Wissenschaftsrichtung sind. Sie sind nicht als Gruppe aufgestellt, sondern finden sich an unterschiedlichen Stellen der Systematik, zumeist jedoch unter Zx, eine Abteilung, in der naturwissenschaftliche Publikationen ihren Platz haben. Zu finden sind sie mit Schlagwörtern der entsprechenden Disziplin („Botanik“, „Zoologie“, „Entomologie“, etc.), einzelnen Tier- oder Pflanzennamen („Schmetterlinge“, „Muscheln“, „Grillen“, „Insekten“, etc.) oder spezifischen Sachbegriffen (etwa „Optik“, „Nautik“, „Mechanik“, „Saline“, „Dampfmaschine“, „Pumpe“).

Zs-BUF 2389-3490/36 raro V


Botanik 

Die Farnesinischen Gärten wurden ab 1542 als Teil einer Villenanlage von den Farnese auf dem Palatin in Rom angelegt. Dessen Pflanzen und Bäumen von der Levante, aus Ostasien und Lateinamerika widmet sich das 1625 publizierte Werk mit seinen herausragenden Illustrationen, das unter dem Namen von Tobia Aldini (16./17. Jh.), päpstlicher „Botanicus“ und 1617–1626 Leibarzt des Kardinals Odoardo Farnese, erschien. 

Dv 4850-2250 raro VI

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Louis Alphonse de Brébisson (1798–1888), französischer Botaniker und Fotograf, ist bekannt für sein Werk Flore de la Normandie. Bereits im Alter von 15 Jahren unternahm er mehrere Exkursionen in die Normandie und begann 1826 mit der Veröffentlichung seiner Exsiccatae-Serie über die dortigen Moose. Dieses in einer kleinen Auflage publizierte Herbarium umfasst insgesamt 8 Faszikel, jedes davon enthält 25 Proben getrockneter Moose. 

Zx 780-4260/1 raro IV
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Zx 780-4260/6 raro IV
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Zoologie 

Edward Donovan (1768–1837) anglo-irischer Schriftsteller beschrieb und illustrierte viele Arten von Insekten auf der Grundlage der Sammlungen anderer Naturforscher. Er war Autor einer Reihe von naturkundlichen Büchern, darunter The Natural History of British Insects (1792–1813), das sich durch seine zahlreichen farbigen Illustrationen auszeichnet. Die drei Bände der Hertziana sind mit zahlreichen handschriftlichen Anmerkungen versehen und stammen aus dem Besitz der Familie Sturani. Mario Sturani (1906–1978) war Maler, Keramiker, Bühnenbildner, Kostümbildner, Dichter und Schriftsteller. Sein Interesse für die Entomologie manifestierte sich in zwei reich illustrierten Werken: Caccia grossa tra le erbe (1942) und Vita delle farfalle (1947). Seine entomologische Sammlung wurde durch seinen Sohn Enrico bereichert.

Zx 670-3970/1 raro IV

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Zx 670-3970/2 raro IV

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Zx 670-3970/3 Raro IV

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Gustav Hauser (1856–1935), Pathologe und Bakteriologe hatte seine ersten wissenschaftlichen Erfolge in der Zoologie, insbesondere in der Entomologie errungen. Bei dem Exemplar des Buches über die Damaster-Coptolabrus-Gruppe handelt es sich einer Bleistiftnotiz auf dem Titelblatt zufolge um das persönliche Druckfahnen-Exemplar des Autors. Die italienische Widmung verrät, dass Luisa (Monti Sturani, 1911–2002) ihrem Mann Mario Sturani (1906–1978), der sich für Entomologie interessierte, das Buch 1960 schenkte. Im Anschluss an die Bildtafeln sind auf den freien Seiten weitere Fotos der entsprechenden Spezies eingeklebt. Diese stammen einer Notiz zufolge von Albert van Hoegaerden, einem Insektenforscher, der 1957–1961 in der Società entomologica italiana aktiv war. Möglicherweise war er der Zwischenbesitzer des Buches.

Zx 680-5210 raro IV

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Technikgeschichte - Maschinen und andere Kulturtechniken

Der Obelisk, der heute auf dem Petersplatz steht, trägt keine Inschrift, die etwas über seine altägyptische Herkunft verrät. Möglicherweise war er nicht fertiggestellt, als Augustus Ägypten eroberte und ihn auf dem Forum Iulium in Alexandria aufstellen ließ. Caligula brachte ihn dann 37 v. Chr. auf einem eigens dafür konstruierten Schiff nach Rom, wo er ihn in einem nach ihm benannten Circus südlich des heutigen Petersdoms platzierte. Der Obelisk stand noch dort, als Sixtus V. (1585–1590) im Zuge des Neubaus von Sankt Peter beschloss, ihn auf den Platz vor der Kirche zu versetzen und einen Wettbewerb für die Durchführung dieses aufwendigen Unternehmens ausschrieb. Domenico Fontana (1543–1607) überzeugte mit seiner Lösung und leitete die Monate dauernden Arbeiten, die mit der Aufrichtung am 10. September 1586 endeten. Die Publikation dokumentiert die wesentlichen Schritte auch in etlichen Illustrationen, bei denen der ästhetische Anspruch der Präsentation von technischen Details ins Auge springt: Allegorien und Engel begleiten die einzelnen Arbeitsschritte, die Werkzeuge sind in Kartuschen dekorativ angeordnet. In der Publikation werden im Anschluss weitere Bauprojekte des Papstes vorgestellt. 

Ca-FON 140-1900 raro VIII

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Castelli E Ponti ist eines der ersten technischen Handbücher, das sich systematisch mit den Notwendigkeiten einer Baustelle befasst und die Weitergabe des praktischen Wissens über die Theorie stellt. Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt. Im ersten Abschnitt werden die Werkzeuge, Maschinen und Arbeitsmittel vorgestellt, die von Maurern und Zimmerleuten in der gängigen Baupraxis verwendet werden (Taf. I–XVII) und im zweiten die von Nicola Zabaglia (1664–1750) entworfenen Gerüste für Instandhaltungs- und Restaurierungsarbeiten dargestellt (Taf. XVIII–XXXVI). In den beiden Abschnitten steigert sich die konstruktive und funktionelle Komplexität der dargestellten Vorrichtungen, mit denen Zabaglia seine vierzigjährige Erfahrung in der Fabbrica di San Pietro demonstriert. Der letzte Abschnitt ist dem Transport des vatikanischen Obelisken gewidmet, wobei er sich auf Domenico Fontana (1543–1607) bezieht (Taf. XXXVII–LIV). Im Gegensatz zu dessen Werk (siehe oben) sind die Illustrationen aber ohne dekorative Elemente und beschränken sich auf die Wiedergabe der technischen Vorgänge.

Ca-ZAB 10-3430 raro IX 

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