Sommerresidenzen und herrscherliche Refugien um den Monte Vulture

Die drei genannten Anlagen bilden eine ebenso funktional wie geografisch aufeinander bezogene Gruppe. Im Zentrum unseres Forschungsprojekts stehen das wechselseitige Verhältnis von Bauwerk und Landschaft, genannt seien die Inszenierung von Naturwahrnehmung durch hochgelegene, im Obergeschoss befindliche Festsäle mit weiten Öffnungen, die körperliche und geistige Erholung und die Jagd in den angrenzenden wildreichen Wäldern sowie der residenzspezifische Wohnkomfort. Dazu gehören frühe, appartementähnliche Raumstrukturen mit Rückzugsmöglichkeiten, ein Palas mit Festsaal sowie Fragen nach der Heizbarkeit der Räume, nach Zisternen, Bädern und Latrinen mit Lüftung und Wasserspülung – allesamt Räume, die neben ihrer Funktionalität auch Indizien einer sozialen Distinktion darstellen.

Kai Kappel
Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Mittleren und Neueren Geschichte an den Universitäten Mainz, Heidelberg und Bonn, 1993 Promotion (S. Nicola in Bari und seine architektonische Nachfolge), 2006 Habilitation (Memento 1945? Kirchenbau aus Kriegsruinen und Trümmersteinen in den Westzonen und in der Bundesrepublik Deutschland), Vertretungsprofessuren in Mainz und an der LMU München, seit 2012 Professor für Geschichte der Architektur und des Städtebaus an der HU Berlin.

Klaus Tragbar
Architekturstudium, 1990–96 Wiss. Mitarbeiter am Fachgebiet Baugeschichte der TH Darmstadt, 1997 Promotion, Lehrtätigkeit in Darmstadt, Mainz und Frankfurt am Main, 1998–2001 Geschäftsführer der Deutschen Burgenvereinigung, 2001/02 DFG-Stipendium, 2002–13 Professor für Baugeschichte und Architekturtheorie an der HS Augsburg, 2013–23 Professor für Baukunst, Baugeschichte und Denkmalpflege an der Uni Innsbruck, seit 2024 Research Fellow am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München.

Bitte folgen Sie der Veranstaltung auch auf unserem VIMEO KANAL: https://vimeo.com/event/4779905

Wissenschaftliche Organisation: Adrian Bremenkamp & Elisabetta Scirocco