Digital Visual Studies

Die Auseinandersetzung mit Fragen, die sich aus den Entwicklungen der Digital Humanities ergeben, spielt in diesem Forschungsschwerpunkt der Abteilung eine wichtige Rolle. Computergestützte Verfahren bestimmen zunehmend die Erfassung, Verwaltung und Vermittlung forschungsrelevanter Daten – von der nachhaltigen Digitalisierung kunsthistorischer Quellen und ihrer automatisierten Auswertung bis hin zu Formaten des digitalen Publizierens. Angesichts der Medialität von Quellen und Werkzeugen verändern sich die bisher üblichen Vorstellungen von geisteswissenschaftlichem Arbeiten. Neben der Reflektion dieser Umbrüche und ihrer erkenntnistheoretischen Implikationen auf wissenschaftshistorischer und theoretischer Ebene fördert die Abteilung den Erwerb und die Vermittlung digitaler Kompetenzen durch eine umfassende Reorganisation des akademischen IT-Bereichs am Institut.
Digital Visual Studies (DVS) ist nicht nur ein Forschungsschwerpunkt des Departements, sondern auch eine eigene Forschungsgruppe: Das siebenjährige Kooperationsprojekt wird von der Max-Planck-Gesellschaft gefördert und ist seit Januar 2020 an der Universität Zürich (UZH) angesiedelt. Das Projekt zielt darauf ab, die Digital Visual Studies zu etablieren, um die Kunstgeschichte in Richtung der Digital Humanities zu erweitern, ihre Methoden zu modernisieren und zur Bildung der ersten Generation von Digital Visual Humanists beizutragen. Digital Visual Studies unterstützt und finanziert Predoctoral, Postdoctoral und Visiting Fellows, die in den Bereichen der visuellen, textuellen und raum-zeitlichen Forschung arbeiten. Das Projekt zielt darauf ab, transdisziplinäre Forschung zu fördern, die sich auf methodische Innovation und kritische Reflexion an der Schnittstelle von Computer Vision und Kunstgeschichte konzentriert. Es ist durch seinen explorativen Charakter definiert und wird durch die Forschungsinteressen der Projektmitglieder in einem Bottom-up-Ansatz angetrieben.